20.02.11 ::: Wir sind Weltmeister!

WM-Gold für den PSV Meiningen

Mit dem Sieg von Deutschland 2 beim Teamwettbewerb der Kufenspezialisten in Königssee stieg bei der Weltmeisterschaft auch Stephanie Schneider für den Meininger PSV mit auf die oberste Stufe des Podestes. Stephanie Schneider, die Anschieberin von Sandra Kiriasis, gehört seit Ende 2010 zur Sportfördergruppe des Bildungszentrums der Thüringer Polizei in Meiningen. Mit ihrem beruflichen Umzug nach Meiningen ist sie dem hiesigen Polizeisportverein beigetreten, der jetzt neben Janine Tischer die nächste Bobspezialisten in den eigenen Reihen zählt.

Stephanie Schneider

gemeinsam mit Janine Tischer (rechts)

Über Stephanie Schneider

Stephanie Schneider wurde am 25.09.1990 in Erlabrunn geboren und im Erzgebirge auch aufgewachsen. Dort fand sie den Weg zum Sport und wurde Leichtathletin. Zum Bobsport kam sie im Jahr 2008. Sie wechselte nach Oberhof zum dortigen BSR Rennsteig. Sie trainierte und startete überwiegend mit Stefanie Szczurek.

Bereits in der Saison 2008/ 2009 kam sie im Europacup bei unterschiedlichen Pilotinnen zum Einsatz. Ihren ersten größeren Erfolg erreichte sie 2008 bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im Zweierbob, wo sie als Anschieberin von Stefanie Szczurek den Meistertitel der Juniorinnen gewann und ein Jahr später wiederholte. Höhepunkt war dann der Gewinn der Silbermedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in St. Moritz.

Die gebürtige Schmalkalderin, Stefanie Szczurek, war zu diesem Zeitpunkt bereits Angehörige der Sportfördergruppe der Thüringer Polizei und so entschloss sich Stephanie Schneider ebenfalls für eine Ausbildung bei der Thüringer Polizei. Nach bestandenem Eignungsauswahlverfahren wurde sie zum 01.09.2010 in das Beamtenverhältnis auf Widerruf berufen, um in der Sportfördergruppe Winter 7 den Vorbereitungsdienst zu absolvieren. Im Herbst entschloss sie sich für eine Vereinszugehörigkeit beim PSV Meiningen. Immerhin startete sie beim internationalen Bob- und Skeletonanschubwettbewerb von Oberhof mit niemand anderem als Janine Tischer vom PSV, die nun selbst an den Lenkseilen sitzt. 
Bevor sie aber mit dem ersten Ausbildungsgang ab April 2011 beginnt, stand der nacholympische Winter auf dem Programm. Auf Grund ihrer guten Leistungen wurde sie erstmals durch den Bundestrainer für den Weltcup nominiert. 

Als Anschieberin der Olympiasiegerin von 2006, Sandra Kiriasis gewann sie gleich bei ihrem ersten Weltcupstart auf der schnellen Olympiabahn von 2010 in Whistler / Kanada ihren ersten Weltcup. Auf der Olympiabahn von 1980 in Lake Placid / USA konnte sie gleich noch einen zweiten Sieg nachlegen. So wurde dieses Team bei den Deutschen Meisterschaften 2011 auch nationale Meister. In der zweiten Weltcuphälfte in Europa wurde sie noch Sechste in Innsbruck/Igls und Dritte in Cesana.

Bei den Weltmeisterschaften am Königssee wurde Stephanie Schneider als Ersatzanschieberin eingeteilt. Aber beim Teamwettbewerb, bestehend aus einer Skeletonfahrerin und -fahrer sowie einem Herren- und Frauenzweierbob, kehrte sie in den Bob von Sandra Kiriasis zurück und startete für "Germany 2". Dieses Team fuhr aber nicht wie die Nummer 2, sondern leiferte sich einen harten Kampf mit der ersten deutschen Mannschaft und dem ersten kanadischen Team, die vom Papier her auch besser besetzt waren. Im Ergebnis der vier Läufe standen sie auf dem obersten Podest und konnten die Goldmedaille in Empfang nehmen und sind Teamweltmeister.

Uwe Gerth
Polizeihauptkommissar